Donnerstag, 20. September 2012

DIO - The Very Beast Of Vol.2



DIO - The Very Beast Of Vol.2
Dauer : 78:21 Min.   Label: Niji Records
www.ronniejamesdio.com  VÖ: 05.10.2012

Wertung: 8 von 10

Niji Records, das (Wendy) Dio-eigene Label bringt nach den interessanten The Elves-Aufnahmen des letzten Jahres nun einen Sampler mit Songs aus der "zweiten" Reihe des 2010 verstorbenen Ronnie James Dio heraus. The Very Beast Of Dio enthält 17 Songs, wobei es eine zweite Reihe im Backkatalog Dios ja eigentlich nicht gibt, man sollte vielleicht besser Spätwerk (welches für mich 1994 mit Strange Highways, also nach Dehumanizer - Black Sabbath anfängt) dazu sagen. Interessant ist die Songauswahl also auf jeden Fall. Die Auswahl spiegelt den Zeitraum 1996-2010 wider, und zwar die Alben Magica, Killing The Dragon und Master Of The Moon mit jeweils vier bzw. drei Songs. Vom 1996er Album Angry Machines stammen zwei Songs, dazu kommt mit "Hunter Of The Heart" noch eine Liveaufnahme und drei Bonus-Tracks.
Diese drei Bonus-Stücke sind zwar allesamt bereits veröffentlicht (obwohl Niji das Gegenteil behauptet), in Form dieses Samplers aber jetzt zu einem attraktiven Preis zu bekommen, deshalb werde ich zunächst auf diese eingehen.

Electra ist der erste dieser drei "neuen" Songs, wurde 2010 als Bonus-Single der "Tournado" Box beigelegt und gilt somit als letzte offizielle Singleveröffentlichung des Großmeisters. Electra war von Ronnie kurz vor seinem Ableben noch in einem Interview als Appetitanreger für die Fortsetzung der Magica Scheibe angekündigt worden und macht tatsächlich Lust auf mehr. Also wissen wir da schon mal Bescheid, Magica II bzw. III kommen eines Tages.
Der zweite Song, Metal Will Never Die, ist sicher der interessanteste des Bonus-Trios. Die langsame aber harte Nummer versprüht einen lange nicht mehr gehörten rohen Charme, zeigt ausserdem wie gut Dio auch im hohen Alter noch bei Stimme war. Der Song stammt vom 2010er Album "Bitten By The Beast" seines Cousins David Feinstein.
Last but not least The Prisoner Of Paradise, der dritte Bonustrack. Dieser ist ursprünglich auf dem Japan-Release der Master Of The Moon (2004) zu finden, also schon in Ehren ergraut. Was soll ich sagen, man merkt dem unspektakulären Song seine Entstehungsphase an...sauber produziert, doch typisch für das gesamte Album und die spätere Dio-Phase, mit einer leichten Monotonie versehen.  
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Kommen wir zum Rest dieser Compilation. Wie erwähnt, bekommen wir Songs der späteren Dio Phase präsentiert. Was nicht nur bedeutet dass wir Qualität abgeliefert bekommen, sondern einer Vielzahl verschiedener Musiker lauschen können, denn das Personalkarussel drehte sich (siehe ganz unten) hintenraus etwas schneller als anfänglich.

Zur Orientierung hier erstmal die Tracklist:

1. Killing The Dragon
2. Push
3. The Eyes
4. Along Comes a Spider
5. Better In The Dark
6. Fever Dreams
7· Black
8. Feed My Head
9. Shivers
10· Hunter Of The Heart ( Live)
11· One More For The Road
12· Lord Of The Last Day
13· Electra ( Bonus Track)
14· As Long As It’s Not About Love
15· This Is Your Life
16· Metal Will Never Die (Bonus Track)
17· Prisoner Of Paradise ( Bonus Track)

Der Großteil dieser Compilation besteht aus Songs, wie oben bereits erwähnt, aus der Spätphase der Dio-Karriere. Dass diese im Vergleich zur ersten Phase weniger beachtet werden, hat seine Gründe. Zum einen hat das Phänomen Dio sicher unter einem gewissen Abnutzungseffekt gelitten...die harten Fans natürlich ausgenommen. Dazu kam dass die Metal-Branche ohnehin einen Umbruch erlebte, neue Stile schälten sich heraus und bodenständiger Hardrock/Metal war nicht undedingt angesagt. Zum anderen muss man aber auch klar feststellen dass die Veröffentlichungen schlicht und ergreifend qualitativ nachliessen, Songwriting und Umsetzung konnten mit den Alben der 80er nicht mehr mithalten. Dazu kamen ständige Personalwechsel, besonders an Gitarre und Bass. Aber zur Ehrenrettung sei gesagt dass sich auf jedem seiner Spät-Alben auch Perlen befinden, somit kann "The Very Beast Of" mit manchem Pfund wuchern. Ausserdem hatte Dio mit seinen ersten drei Alben die Messlatte extrem hoch gelegt.

"This Is Your Life", eine wunderschöne Ballade, ist mein ganz persönliches Highlight, weil sehr emotional vorgetragen. Aber auch "Fever Dreams", "As Long As It's Not About Love" von Magica oder "Better In The Dark" von Killing The Dragon halten eine verdammt hohe Qualität und sind verdientermaßen auf dieser Zusammenstellung gelandet. 
Mit "Black" oder dem schleppenden "Lord Of The Last Day" befinden sich auch ein, zwei Songs auf der Scheibe, die ein wenig Geduld erfordern. Diese und die restlichen Songs spiegeln wunderbar die vielzitierte Spätphase Dios wider und passen somit wunderbar in diese Zusammenstellung.

Alles in allem ist die Scheibe nicht nur wegen der drei Bonus-Songs interessant, die Songs können durch die Bank überzeugen. Fans werden die meisten Stücke zwar schon besitzen, für alle Einsteiger ist das Teil aber eine absolut lohnenswerte Angelegenheit, bekommt man doch wirklich einen Einblick in die zweite Halbzeit Dios.  
Somit kann ich den Griff zu der Scheibe auf jeden Fall empfehlen.

Kleine Service am Rande: Neben der Konstante Ronnie James Dio hört Ihr auf dieser Compilation folgende Musiker (In der Klammer der jeweilige Track) :


4 Gitarristen:
Tracy G.Grijalva (7,10,15), Craig Goldy (3,6,8,9,11,12,14), Doug Aldrich (1,2,4,5,13) und David Feinstein (16)

5 Bassisten:
Jeff Pilson (3,7,9,11,15), Larry Denison (10), Jimmy Bain (1,2,4,5,6,8,12,14), Rudy Sarzo (13) und Garry Bordonaro (16)

3 Schlagzeuger:
Vinny Appice (7,10,15), Simon Wright (1,2,3,4,5,6,8,9,11,12,13,14) und Carl Canedy (16)

und "nur" 2 Keyboarder:
Scott Warren (3,6,7,8,9,10,11,12,13,14,15), Jimmy Bain (1,2,4,5)









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