Mittwoch, 19. September 2012

Loch Vostok - V: The Doctrine Decoded

Band: Loch Vostok
Album: V: The Doctrine Decoded
Spielzeit: 56:13 min.
Plattenfirma: Vicisolum Productions
Veröffentlichung: 04.10.2012
Homepage: www.lochvostok.com


WERTUNG: 8 von 10


Trackliste:

1.  Seeker
2.  A Tale Of Two Kings
3.  Syndrome Of Self
4.  Citizen Cain
5.  Twilight Of The Dogs
6.  Inflict Chaos
7.  Regicide
8.  Claim The Throne
9.  Ravenous
10. Common Ground
11. Beyond The Obvious


LOCH VOSTOK stehen bei mir schon seit ihrem dritten Album "Reveal No Secrets" auf meinem Beobachtungsradar, wenn es um hochwertigen progressiven Metal mit Anleihen bei VOIVOD geht. Nachdem Album Nummer 4 namens "Dystopium" anno 2011 abermals völlig aus den Latschen gehauen hat (siehe hier: http://www.rockingboy.de/html/loch_vostok.html), war ich natürlich gespannt wie ein Flitzebogen auf den fünften Streich.

Dieser liegt mir nun mit "V: The Doctrine Decoded" vor und an den Zutaten selbst hat sich nicht viel verändert. Es dominiert verspielter progressiver Metal mit Black- und Death Metal Anleihen, der vom Wechselspiel zwischen Growls und der tollen klaren Stimme von Frontmann Teddy Möller lebt. Dazu kommen viele geschickt gespielte Breaks, geniale Gitarrenriffs, Härte, Melodie, usw. Ja, von ruhigen Passagen bis hin zu Blast Speed Double Bass Attacken ist alles vorhanden. Und das macht "V: The Doctrine Decoded" diesmal zum schwierigsten Album der Bandgeschichte, da sich gerade zu Beginn, das Ohr nicht entscheiden kann, was es hört und das Gehirn manchmal leicht überfordert ist. 


Anders ausgedrückt - zu Anfang packen LOCH VOSTOK einfach zu viel in ihre Songs - zuviel Keyboard, zu viele Breaks, zu viele Blast Speed Attacken. "Seeker" und "Syndrome Of Self" sind solche Beispiele. Dass es auch besser geht zeigt dann "Citizen Cain". Hier ist die Balance zwischen Härte und Melodie, progressiven Elementen und Eingängigkeit wieder gefunden. Einfach ein Hammersong und LOCH VOSTOK machen genau da weiter, wo sie bei "Dystopium" aufgehört haben - nämlich mich restlos zu begeistern. Allerdings folgt dann mit "Twilight Of The Dogs" ein Song, dem diese überschäumende Kreativität ein wenig fehlt - und doch...spätestens beim zwanzigsten Durchlauf hat er mich gefangen. Jawohl, manchmal ist weniger tatsächlich mehr. 

Und die gesamte zweite Hälfte des Albums ist ein Beispiel dafür, wie gut progressiver Metal klingen kann. Allerdings sollte man sich auch intensiv damit beschäftigen. "Inflict Chaos" hat einen Ohrwurm Refrain, der sich aus meinen Gehörgängen nicht mehr operativ entfernen lässt. Aber auch das harte und schnelle "Ravenous" und das melodischere "Common Ground" gehören zum besten, was ich dieses Jahr hören durfte. 

Klar bleibt aber, LOCH VOSTOK werden nie eine Band für die große Masse werden. Das ist in unserer heutigen Schneller-Höher-Weiter Gesellschaft wahrscheinlich nicht möglich, doch wenn sich jemand die Zeit nimmt, sich intensiv mit "V: The Doctrine Decoded" zu beschäftigen, dann wird dieser seine Zeit nicht verschwendet haben. LOCH VOSTOK haben sich auch 2012 ihren Platz bei den besten progressiven Metalbands der Welt meiner Meinung nach verdient. Geil!

Markus

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