Samstag, 12. September 2015

Lynch Mob - Rebel

l



Band: Lynch Mob
Album: Rebel
Spielzeit: 51:45 min.
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 21.08.2015
Homepage: https://www.facebook.com/LynchMobBand?fref=ts

  
WERTUNG: 6 von 10



 
 
Tracklist:

01. Automatic Fix
02. Between the Truth and a Lie
03. Testify
04. Sanctuary
05. Pine Tree Avenue
06. Jelly Roll
07. Dirty Money
08. The Hollow Queen
09. The Ledge
10. Kingdom of Slaves
11. War



George "Schorsch" Lynch war ja in den letzten Jahren ein äußerst vielbeschäftigtes Kerlchen. Sei es jetzt Projekte als "KXM" mit Doug Pinnick oder "Sweet/Lynch", aber auch mit Guitar Clinics war er viel unterwegs. Die Rechnungen wollen ja auch bezahlt werden.

Trotz der Vielzahl der Projekte und seines nach wie vor famosen Gitarrenspiels war jedoch ein richtiger Knaller für mich leider nicht dabei. Daran ändert auch "Rebel", die neue Scheibe seiner Hauptband Lynch Mob, leider nichts.

War "Sweet/Lynch" noch auf traditionellen Melodicrock ausgerichtet so ist die neue Lynch-Mob-Scheibe eine Mischung aus bluesigem Heavy Rock mit modernen Untertönen.

Mein Hauptkritikpunkt an der CD ist die doch über weite Strecken vorherrschende immer gleiche Tempoführung der Songs, die sich meist im Midtempobereich bewegen und über weite Strecken auch nicht wirklich aufregende Refrains bieten.

Wird ab und an doch einmal aus dem sehr engen rythmischen Konzept ausgebrochen, sind gleich entsprechende Höhepunkt vorhanden, welche leider doch zu selten geboten werden.


Doch im Einzelnen:
Zum Opener "Automatic Fix" gibt es ein gelungenes Video (siehe unten). Der Song gibt die Marschrichtung vor, die die nächsten 50 min aus den Lautsprechern dröhnen wird: Midtempo, der gutklassige Gesang von Oni Logan und doch ein eher trister Refrain. Nicht gerade der Stoff aus dem Legenden gemacht werden. "Between the Truth and The Lie" schlägt in die selbe Kerbe, groovt jedoch bei Weitem besser.
Spätestens jetzt wäre Zeit gewesen für einen Tempowechsel, doch mit "Testify" folgt der nächste zähe Track, der zudem noch fast ohne jeglichen Refrain auskommt. Reichlich unausgegoren das Ganze und eher wie eine Jamsession wirkend. Leider langweilig.

Mit "Sanctuary" wird endlich das Tempo angezogen. Das Stück wäre als Opener viel besser aufgehoben gewesen als erst an vierter Stelle.

Ein Coverdale-artiger Schrei eröffnet die nächste Midtempo-Heavy-Blues-Nummer namens "Pine Tree Avenue", die tatsächlich etwas an Whitesnake erinnert, der Refrain kommt sehr cool aus der Hüfte. Letztlich einer der besseren Stücke auf "Rebel".

"Jelly Roll" kann man leider wieder nur als Füller werten, klar stimmt das Riffing und der Gesang ist klasse, aber der Song ist ziemlich einfallslos und austauschbar. Bei "Dirty Money", der (welch Überraschung) sich auch im üblichen Tempobereich bewegt, ist wenigstens der Refrain als gelungen zu bezeichnen. Warum man einen Sänger wie Mr. Logan jedoch mit verfremdeten Vocal-Effekten unterlegt, erklärt sich mir nicht wirklich. Reichlich überflüssig und eher gezwungen auf modern getrimmt.

"The Hollow Queen" ist auch nicht wirklich ein Burner, der Song führt irgendwie ins Nirvana ohne positiv oder negativ aufzufallen. Tempo? Ich schreibe es lieber nicht, denn ihr wisst es bereits.

Mit "The Ledge" ist dann die einzige Ballade am Start, die jedoch recht gut ausgefallen ist und endlich auch über einen Refrain verfügt, den man sich einprägen kann. Auf der Habenseite zu verbuchen!

Kaum ist diese Highlight verklungen so ist wieder Tristesse angesagt, "Kingdom of Slaves" ist zäh wie Lava und erneut nur ein Füllsong, der mir wirklich nichts gibt und die Skiptaste herausfordert. 

Leider typisch für die Scheibe ist , dass man den besten Track mit "War" am Schluss versteckt hat. Ein treibender Song mit abwechslungsreicher Gitarrenarbeit und einen gelungenen Refrain. Mehr von der Sorte und "Rebel" wäre ein wirklich gutklassiges Album geworden.

So herrscht auf "Rebel" leider oftmals große Langweile, was auch die äußerst gute Produktion und die instrumentalen Fähigkeiten der Protagonisten nicht mehr herausreissen können. Übrigens ist auch Jeff Pilson am Bass vertreten, so dass wir es damit mit 50% Dokken zu tun haben. Deren Reunion -Scheibe (die sicher irgendwann einmal kommen wird) sollte aber besser als "Rebel" sein.

Mehr wie 6 Punkte ist aufgrund der oben angesprochenen Mängel leider nicht wirklich drin. Schade.....


Martin


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Danke für deinen Kommentar.
Dein Rockingboy-Team

P.S.: Beleidigende Kommentare werden sofort gelöscht. Bitte achtet auf eure Formulierungen - auch hier gilt: Höflich und sachlich bleiben.