Samstag, 17. September 2016

VOLA - Inmazes



Band : VOLA
Album: Inmazes
Spielzeit : 51:40 Min.
Plattenfirma : Mascot Records
Veröffentlichung : 16.09.2016
Homepage : www.volaband.com

Wertung : 8 von 10

Trackliste:
  1. The Same War
  2. Stray The Skies
  3. Starburn
  4. Owls
  5. Your Mind Is A Helpless Dreamer
  6. Emily
  7. Gutter Moon
  8. A Stare Without Eyes
  9. Feed The Creatures 
  10. Inmazes

Stell Dir vor Du besuchst eine Bilderausstellung. Du gehst die Runde ein zweites, ein drittes Mal und siehst Dir jedesmal die gleichen Bilder an, bemerkst aber gar nicht dass Du Dich im Kreis drehst. Die geschickte und langsam wechselnde Ausleuchtung gaukelt Dir vor dass sich die Motive verändern und ständig neue Details hinzufügt werden. Eine ähnliche Wunderkiste stellt Inmaze dar. Die Dänen VOLA veröffentlichen jetzt ihr Debut und haben ein TechProg-Monster erschaffen. 

Es flirrt, knattert und rattert pausenlos, ständig kommen von irgendwoher elektronische Klänge, Beats und Djent-typische Blast-Akkorde. Hier wird Musik nicht in ein 4/4 Korsett gequetscht, hier wird das Gesamte zerlegt und nach dem Zufallsprinzip wieder zusammengefügt. Polyrythmik an allen Ecken...wenn es ihn noch nicht gibt, wurde 2015 der Free-Metal erfunden, denn so lange gibt es Inmaze bereits. Die Musik wurde bisher im Export vertrieben bzw. digital angeboten, die Mascot Label Group hat aber ein Gespür für frische Töne und glücklicherweise zugeschlagen. Anhängern kreativer, technischer Klänge darf Inmaze ans Herz gelegt werden. Und keine Angst, es mangelt nicht an Tiefgang und Abwechslung. Als langjährige Fans solcher Meister wie Opeth und Katatonia wissen Asger, Martin, Nicolai und Felix nämlich nur allzu gut, wie wichtig Spannungsbögen und Atmosphäre für Musik sind. 

So wächst Inmaze unaufhörlich und ändert seine Klangfarbe wie ein Chamäleon. Meint man bei The Same War und Stray The Skies noch, Korn oder die Deftones im Player zu haben, verweben VOLA immer wieder wunderschöne Harmonien mit kalten, programmierten Elementen und reichern ihren Sound damit an.


Sänger und Gitarrist Asger Mygiend: "Wir waren alle an Melodic-Rock interessiert und hörten Bands wie Dream Theater, Freak Kitchen und Opeth und Porcupine Tree. Wir spielten ihre Songs nach um herauszufinden, welche Art von Sound wir selbst machen wollten: Und natürlich auch, weil wir sehr viel Spaß dabei hatten."

Emily ist dann auch der emotionale Höhepunkt der Scheibe. VOLA schaffen hier das Kunststück, die Agressionen so weit herunterzufahren dass eine wunderschöne und sanfte Schwermut entsteht, behalten sich aber ihre Grundlagen. Technischer Input auf der einen, Wärme und Gefühl auf der anderen Seite....dem schliesst sich Feed The Creatures nahtlos an. Steven Wilson lässt herzlich grüßen und plötzlich sitzen wir im großen Kino und sehen uns die ganz große Nummer des Albums im Breitwandformat an. Chapeau !

Was dem großen Ganzen noch fehlt ist ein Tacken mehr Abwechslung. Die Krone hätten VOLA sich aufgesetzt, wenn sie die Technik und hektische Betriebsamkeit ein ganz klein wenig zugunsten akustischer Instrumente oder weiterer ruhiger Passagen zurückgesteckt hätten. Welch sensationeller Schlussepos hätte der Titeltrack ohne die nervöse Bassdrum werden können. Die ohnehin schon bärenstarke Nummer wäre mein Song des Jahres geworden...aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

Acht fette und verdiente Punkte !


Bernd

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